Rund sechzig Münchnerinnen und Münchner füllten am Dienstag den Pasinger Rathausplatz bei einer Mahnwache für die Opfer des rassistisch motivierten Messerangriffs in Pasing am 23. Juli, zu der das Aktionsbündnis „Pasing ist bunt“ aufgerufen hatte. Unter den Teilnehmern waren auch zahlreiche Mitglieder des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing, mehrere Stadträte, zwei Landtagsabgeordnete und Münchens 2. Bürgermeister, Dominik Krause.
Krause wünschte in seinem Redebeitrag den beiden Opfern eine schnelle und vollständige Genesung und betonte: "Dieser Mordversuch ist ein weiteres schmerzliches Beispiel, wie schnell Worte zu Taten werden. Wie schnell Hass zu Gewalt wird.“
Bereits zuvor verwies der Co-Koordinator von „Pasing ist bunt“ und Pasinger SPD-Vorsitzende, Raoul Koether, in seiner Eröffnungsrede darauf, dass Hass und Hetze in unserer Stadtgesellschaft keinen Platz haben dürfen und dankte den Anwesenden für ihr deutliches Zeichen der Solidarität: „Wir stehen für ein friedliches Miteinander aller Menschen in München. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam gegen jene vorgehen, die durch Hass und Hetze das politische und gesellschaftliche Klima vergiften wollen, damit ihre schädlichen Worte keine Chance haben, das offene Zusammenleben in unserer Stadt zu zerstören.“
Als Vertreterinnen für „München OEZ erinnern“ sprachen Patrycja Kowalska und Sibel Leyla, Mutter des beim rechtsterroristischen OEZ-Anschlag ermordeten Can Leyla: „Wir stehen solidarisch an der Seite der beiden Personen, die angegriffen wurden. Solche Taten hinterlassen körperliche Verletzungen und seelische Wunden. Der Messerangriff in Pasing ist eine Botschaft an muslimische und rassifizierte Menschen in München. Wir erleben, wie sich Politiker immer wieder gegen Rassismus aussprechen und gleichzeitig Migration zu einem Problem definieren. Deswegen fühlen sich Menschen mit Migrationsgeschichte in diesem Land nie wirklich zugehörig. Das ist Rassismus und das muss aufhören.“
Ähnlich äußerte sich Carmen Romano als Vertreterin des Migrationsbeirats der Landeshauptstadt und forderte die Behörden nachdrücklich auf, den Vorfall mit der gebotenen Ersthaftigkeit und Konsequenz zu verfolgen. Es sei unerlässlich, dass solche Verbrechen entschieden bekämpft und ihre Wurzeln in der Gesellschaft angegangen würden.
Als Vertreterin des Bezirksausschuss 21 Pasing-Obermenzing betonte die Beauftragte gegen Rechtsextremismus, Dr. Constanze Söllner-Schaar (SPD): „München ist Heimat für Menschen aller Weltreligionen und natürlich auch für diejenigen, die keiner Religion angehören. Lassen Sie uns weiterhin zusammen gegen diejenigen vorgehen, die durch Hass und Hetze das politische und gesellschaftliche Klima vergiften wollen.“
Die beiden Landtagsabgeordneten Julia Post (Grüne) und Katja Weitzel (SPD) verwiesen in ihren Redebeiträgen auf die Verpflichtung der Zivilgesellschaft gemeinschaftlich auf eine Gesellschaft hinzuarbeiten, in der Menschenfeindlichkeit keinen Platz habe. Weitere Redner der Mahnwache waren der Vorsitzende der CSU Pasing, Winfried Kaum und Arif Haidary von Bayerischen Flüchtlingsrat.
„Pasing ist bunt“ dankt allen Rednern und Teilnehmern für dieses klare und deutliche Zeichen. Mehr Informationen zur Arbeit von „Pasing ist bunt“, sowie die Möglichkeit sich in einen Newsletter einzutragen gibt es im Internet unter https://pasingistbunt.de.