Manchmal hat man das Gefühl, es prasseln nur noch schlechte Nachrichten auf uns ein. Wirtschaftliche Unsicherheit, Energiekrisen und Meldungen über Unternehmensschließungen ziehen wie dunkle Wolken am Horizont auf. Doch genau jetzt, zu Beginn des neuen Jahres, möchte ich den Fokus auf das Positive richten – denn es gibt sie, die guten Nachrichten!
Ein Beispiel dafür ist die kürzlich bekannt gewordene Entscheidung von Siemens Mobility, den Standort in München-Allach auszubauen. Wer den Standort nicht kennt: Allach liegt nur wenige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums im Münchner Westen und ist schon seit vielen Jahrzehnten ein Herzstück der industriellen Produktion in der Region. Hier entstehen Lokomotiven, die weltweit im Einsatz sind – vom Güterverkehr bis hin zu modernsten Hochgeschwindigkeitszügen. Diese Erweiterung bedeutet nicht nur mehr Kapazitäten und modernste Infrastruktur, sondern auch 470 neue Arbeitsplätze.
Wenn ich an Allach denke, sehe ich nicht nur Werkshallen, sondern ein lebendiges Beispiel für Münchens industrielle Stärke. Der Standort hat eine lange Geschichte: Seit über 100 Jahren wird hier produziert. Was einst als kleine Lokomotivenfabrik begann, hat sich zu einem High-Tech-Standort entwickelt, der heute eine Schlüsselrolle in der globalen Mobilitätsindustrie spielt. Dass Siemens hier investiert, zeigt, dass München nach wie vor ein Standort ist, der Innovation und industrielle Exzellenz miteinander verbindet.
München ist mehr als nur eine schöne Stadt mit hoher Lebensqualität. Sie ist ein bedeutender Industriestandort, der sich durch eine beeindruckende Bandbreite an Unternehmen auszeichnet. Von der Automobilindustrie über Maschinenbau bis hin zu modernster Technologie und Softwareentwicklung – die Region ist ein Magnet für Investitionen und Talente.
Dabei geht es nicht nur um die großen Namen. Münchens Erfolg basiert auch auf einer Vielzahl von mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Diese Unternehmen schaffen hochwertige Arbeitsplätze, die oft tief in der Region verwurzelt sind. Sie sind es, die dafür sorgen, dass unsere Wirtschaft stabil bleibt und auch in Krisenzeiten Chancen bietet.
Doch all das passiert nicht von selbst. Es braucht gezielte Unterstützung, um diese positiven Entwicklungen zu sichern und auszubauen. Genau hier müssen Bund und Länder zusammenarbeiten, um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.
Damit München und Bayern insgesamt weiterhin zu den Vorreitern gehören, braucht es nicht nur wirtschaftliche Stärke, sondern auch kluge politische Entscheidungen. Die Initiative des Made-in-Germany-Bonus aus dem SPD-Bundestagswahlprogramm ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Diese Steuerprämie soll Unternehmen mehr Freiräume verschaffen, um in sogenannte Ausrüstungsinfrastruktur wie Maschinen zu investieren. Geplant ist ein Investitionszuschuss in Höhe von zehn Prozent, mit einem jährlichen Gesamtvolumen zwischen zwölf und 18 Milliarden Euro. Laut Berechnungen könnte allein im ersten Jahr das Bruttoinlandsprodukt dadurch um 0,17 Prozent zulegen. Solche Zahlen zeigen, wie gezielt und wirksam dieser Bonus die Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Wandel hin zu einer zukunftssicheren Industrie beschleunigen könnte.
Dabei handelt es sich nicht nur um einen Zuschuss für große Konzerne, sondern auch um eine Förderung für mittelständische und kleinere Betriebe. Der Bonus könnte beispielsweise eingesetzt werden, um den Kauf von Maschinen zu erleichtern, die Produktionskapazitäten zu erweitern oder nachhaltige Technologien einzuführen. Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, profitieren ebenfalls. Auf diese Weise wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gestärkt und der Wandel hin zu einer zukunftssicheren Industrie beschleunigt. Gerade für Bayern wäre das wichtig, weil die Bayerische Staatsregierung sich den Herausforderungen der Transformation nicht stellen will. Während andere Länder, wie Niedersachsen, bereits regionale Transformationsfonds aufgebaut haben, beschäftigt sich der Bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger lieber mit Wolfsjagd, Schnitzelverbot und Faschingskostümen.
Auch für eine wirtschaftlich starke Stadt wie München ist es wichtig, die Hände nicht einfach in den Schoss zu legen. Die Industrie hier bietet nicht nur hochwertige Arbeitsplätze, sondern auch Perspektiven für gut ausgebildete Fachkräfte. Ob im Automobilbau, im Maschinenbau, der Elektrotechnik oder in Zukunftsbranchen wie der Künstlichen Intelligenz – hochwertige Jobs sichern nicht nur Einkommen, sondern auch Wissen und Innovation. Sie schaffen die Grundlage für Wachstum, das nachhaltig und zukunftsorientiert ist.
Darüber hinaus hat München das Potenzial, in Europa eine noch größere Rolle einzunehmen. Doch damit das gelingt, brauchen wir gezielte Maßnahmen. Der Made-in-Germany-Bonus kann dabei helfen, die richtigen Impulse zu setzen, um sowohl große als auch mittelständische Unternehmen zu unterstützen. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass die Politik in Bayern ebenfalls auf diese Stärken setzt. Die Entscheidung von Siemens Mobility, in München-Allach zu investieren, ist ein perfektes Beispiel dafür, wie solch ein Bonus wirken könnte. Wenn Unternehmen gezielt darin unterstützt werden, ihre Standorte auszubauen und innovative Technologien voranzutreiben, profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die gesamte Region. Allach steht damit sinnbildlich für das, was möglich ist, wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen.
„Alles geht den Bach runter?“ Ganz sicher nicht! Gerade München zeigt, wie viel Potenzial in unserem Land steckt. Doch dieses Potenzial muss gefördert und ausgebaut werden. Mit gezielten politischen Entscheidungen, wie dem Made-in-Germany-Bonus und einem Transformationsfonds für Bayern, können wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.
Die jüngsten Entwicklungen in Allach sind der beste Beweis dafür, dass sich Investitionen lohnen. Wenn Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten, können wir hochwertige Industriearbeitsplätze sichern und neue schaffen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass München und Bayern weiterhin zu den innovativsten und stärksten Standorten in Europa gehören.